• Der Film
    • Presse
    • Regie
    • Credits
    • Downloads
    • Kontakt
    • FR
    • IT
 (+46) 432‑582-02,  
   office@mail.se
  • Der Film
  • Presse
  • Regie
  • Credits
  • Downloads
  • Kontakt
  • FR
  • IT

    NZZ: «Schwarzarbeit, wohin das Auge reicht»

    «Schwarzarbeit» : Ulrich Grossenbacher wirft mit seinem starken Dokumentarfilm ein Schlaglicht auf die Schattenwirtschaft in der Schweiz.

    Andreas Scheiner

    Auf Streife mit der Arbeitsmarktkontrolle, die neue Kollegin wird durch ein Bieler Problemviertel geführt, fragwürdige Lokale links wie rechts: «Hier könntest du kontrollieren und gleich zwei oder drei Leute zum Teufel jagen», erklärt der Chef. «Hier in der Strasse ist bisschen illegales Rotlichtmilieu, komische Coiffeure (. . .), hier im ‹Al Capone› hatten wir mal einen Kapo-Einsatz (. . .), hier, das ‹Cordon Bleu›, das hab ich auch auf der Liste.» Der Kontrolleur kennt seine Pappenheimer. Schwarzarbeit, wohin das Auge reicht, Dumpinglöhne, Scheinselbständigkeit – die Schweiz, ein Hort der Schattenwirtschaft? So sieht’s aus. Sozialwirtschaftliche Abgründe tun sich auf in Restaurantküchen, Spediteure tricksen, wo’s nur geht, auf gefühlt jeder Baustelle büezt irgendwo ein Sans-Papiers. Der Filmemacher Ulrich Grossenbacher gibt eine Ahnung von den Missständen im Land, es ist erschreckend. «Sorry, Chef» Seine Doku «Schwarzarbeit» begleitet Arbeitsmarktinspektoren in Bern bei der Suche nach illegal Arbeitenden, aber auch nach den Ausbeutern. Grossenbacher («Messies – Ein schönes Chaos») kommt vom Direct Cinema, seine Kamera beobachtet bloss. Was sich mittelspannend anhören mag. Doch bei den unangemeldeten Kontrollen kommt es nicht selten zu dramatischen Szenen: Der tamilische Küchenmitarbeiter, der sich beim Anblick der Kontrolleure in Luft auflöst – und in der Speisekammer, im Lichtkegel der Taschenlampe, wieder zum Vorschein kommt. Oder der junge Mazedonier auf dem Bau, der keine Arbeitsbewilligung hat. «Sorry, Chef», schluchzt er, bettelt den Kontrolleur an, «bitte, nur diese Chance, bitte.» Dieser lässt sich fast erweichen. Aber nur fast. Der Arbeitstag endet für den illegal Erwerbstätigen in Handschellen. Mit den Arbeitsmarktkontrolleuren ist es wie mit allen Menschen. Der eine hat mehr Mitleid, der andere weniger. Untereinander wird diskutiert. Er sei «ein sozialer Tiefflieger», gibt der Hartgesottenste im Team zu. «Empathie eines Zwiebacks.» Aber die armen Teufel würden doch nur arbeiten wollen, wirft sein Kollege ein. «Sie sollen doch arbeiten. Aber legal.» – «Und wenn sie nicht dürfen?» – «Sollen sie nicht arbeiten.» Es ist eine Crux. Vielen bleibt kaum eine andere Wahl, als illegal zu arbeiten. Grossenbacher urteilt nicht – nicht über die Schwarzarbeiter, aber auch nicht über die Kontrolleure. Denn ohne sie kann der Sozialstaat nicht fair funktionieren. Der Film zeigt die menschliche Misere. Und dass, wie so oft im Leben, die Kleinen dran- und die Grossen davonkommen: Der arme mazedonische Schlucker wird wohl ausgeschafft. Und der Chef von der Baustelle? Bezahlt die Busse aus der Portokasse. Ein Kontrolleur sagt es so: «Wenn du illegal in der Schweiz bist, kannst du nicht zu einem anständigen Chef kommen.» Links wie rechts Das führt dann zu den grossen politischen Baustellen: Wie können die Missstände bekämpft werden, welche Lohnschutzmassnahmen braucht es in einem weitgehend liberalisierten europäischen Arbeitsumfeld? Grossenbacher geht den Fragen nicht aus dem Weg: Indem er den Ex-SP-Nationalrat und Gewerkschafter Corrado Pardini zu einem weiteren Protagonisten macht, öffnet er den Film für die grösseren Zusammenhänge. Wenn Corrado Pardini in der «Arena» des Schweizer Fernsehens eine Studie zitiert, wonach bei einer Kontrolle von 40 000 Betrieben in der Schweiz fast in jedem fünften Fall Lohndumping oder Scheinselbständigkeit festgestellt worden ist, wird erst die Tragweite des Problems sichtbar. Pardini wagt sich auch als Gastredner an die Albisgütli-Tagung der SVP, wo dann, klar, Blocher über die Personenfreizügigkeit mit der EU herzieht («die wichtigste Turnübung im Bundesrat: Kniebeugen, immer beugen, wenn die EU etwas sagt»), bevor der Gewerkschafter griffige lohnschützende Massnahmen gegenüber der EU anmahnt. Also, mit der EU werden beide nicht warm, vielleicht müsste man einmal gemeinsam in Brüssel vorstellig werden: «Grüessech mitenand, Arbeitsmarktkontrolle!»


    tagPlaceholderTags:
    draggable-logo

     

    Main colors
       bg-primary
       bg-primary-light
       bg-primary-dark
       bg-secondary
       bg-secondary-dark
    Template sections
       body
       top-header
       header
       content
    Footer Styles
       background
       text color
       link color
       horizontal line
    Buttons
       style 1
       style 2
       style 3
    Other elements
       social icons
       navigation color
      subnav background
    Template configurations
    has-right-nav
    navigation styles
    size-16 weight-400
    content styles
    form-white
    footer styles
    o-form
    Typography
    Heading H1
    weight-600
    Heading H2
    weight-600
    Heading H3
    weight-600
    Buttons
    weight-600 
    Note: All changes made here will be applied to your entire website.

    is-switcher admin-only

    1 exkl. MwSt.
    Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie
    2021 FAIR & UGLY
    Abmelden | Bearbeiten
    • Nach oben scrollen